Ist die Einnahme von Krillöl-Kapseln anstelle von Fischöl sinnvoll?
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Frage
Ist die Einnahme von Krillöl-Kapseln anstelle von Fischöl sinnvoll? Und wie wichtig ist das darin enthaltene Astaxanthin?
Antwort
Krillöl wird überwiegend aus dem antarktischen Krill (Euphausia superba) hergestellt. Das sind Minikrebse, die ebenso wie Fische Omega-3-Fettsäuren enthalten. Sie werden vor allem im Südpolarmeer gefischt. Krill ist eine der Hauptnahrungsquellen für die tierischen Bewohner der Antarktis, der Beginn der tierischen Nahrungskette im Meer.
Krillöl-Kapseln werden wie Fischöl-Kapseln häufig damit beworben, einen normalen Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut und einen normalen Blutdruck zu erhalten. Gleichzeitig sollen sie zu einer normalen Gehirnfunktion, Sehkraft und Herzfunktion beitragen. Diese Aussagen sind laut Health-Claims Verordnung wissenschaftlich belegt. Mehr Informationen dazu finden Sie unterWerbung mit Gesundheit - meist zu viel versprochen.
Produkte mit solchen Aussagen müssen allerdings eine vorgeschriebene Mindestmenge an Omega-3-Fettsäuren enthalten. Zusätzlich muss über die Menge informiert werden, die nötig ist, um eine Wirkung zu erzielen.
Vorsicht: Diese erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen werden von einigen Anbietern immer noch verstärkt bzw. übertrieben. So wird zum Beispiel aus dem erlaubten Text "tragen zu einer normalen Herzfunktion bei" ein werbewirksames "besitzen schützende Eigenschaften für ein gesundes Herz".
Manche Hersteller werben auch damit, dass sich Krillölkapseln positiv bei Arthrose oder arthritischen Erkrankungen auswirken. Solche Aussagen sind nicht zulässig, da Nahrungsergänzungsmittel nicht mit der Heilung von Krankheiten beworben werden dürfen. Zudem zeigte eine australische Studie, die zwischen 2016 und 2019 durchgeführt wurde, dass sich die Schmerzen und Entzündungen bei einer Kniearthrose durch die Einnahme von Krillöl (2 Gramm pro Tag) nicht besser lindern lassen als durch ein Placebo.
Essen Sie ein- bis zweimal pro Woche eine Portion (ca. 70 g) fettreichen Seefisch, und je nach Geschmack Raps-, Walnuss- oder Leinöl.
Auch kleine Mengen Walnüsse oder Haselnüsse täglich sind zu empfehlen. Wer mag, kann auch geschroteten Leinsamen oder Chia (gut kauen!) verwenden.
Wer vegan isst, kann zur Deckung des Omega-3-Fettsäure-Bedarfs seinen Speiseplan mit DHA-reichen Ölen aus Mikroalgen ergänzen.
Als Besonderheit gegenüber Fischöl-Kapseln wird häufig die antioxidative Wirkung des in Krillöl-Kapseln enthaltenen Astaxanthins (roter Farbstoff des Krills) herausgestellt. Astaxanthin zählt zu den Carotinoiden und gelangt über Algen in den Krill. Zu Astaxanthin gibt es keine zugelassenen gesundheitsbezogenen Aussagen. Weitere Informationen zu Astaxanthin finden Sie unter Astaxanthin als Nahrungsergänzung.
Wenn Sie Krillöl kaufen wollen: Mit Blick auf Nachhaltigkeit werden unterschiedliche Aspekte diskutiert. Greenpeace beispielsweise hält die Krillfischerei für umweltschädlich und weist auch darauf hin, dass sich nicht nur in Fischen, sondern auch in Krill Umweltschadstoffe aus dem Meer anreichern. Außerdem dient Krill als Nahrung nicht nur für Fische, sondern ist ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems der Antarktis. Laut Umweltbundesamt ist der Antarktische Krill von Überfischung betroffen. Greenpeace plädiert dafür, stattdessen die Nahrung des Krills, sprich Omega-3-Fettsäure reiche Mikroalgen, direkt zu nutzen. Zumindest sollte man beim Kauf von Krillöl darauf achten, dass nur nachhaltig gefangener Krill (z.B. MSC-Siegel) verarbeitet wurde.